Grundlagen für Aufbau, Gestaltung und Nutzererlebnis
Webseitengestaltung für Einsteiger
Wenn du zum ersten Mal eine Webseite für dein Unternehmen oder dein Projekt erstellst, liegt der Fokus verständlicherweise oft auf der Technik. Wie bekomme ich die Seite überhaupt online? Doch viele Einsteiger übersehen dabei einen entscheidenden Aspekt, der den Unterschied zwischen einer bloßen Online-Präsenz und einer wirklich effektiven Webseite macht, die kreative Gestaltung! Sie sorgt dafür, dass deine Webseite nicht nur funktioniert, sondern auch Besucher begeistert und langfristig bindet.
Dieser Bereich fühlt sich für viele weniger greifbarer an als die Technik und wird fälschlicherweise oft nur als „Hübschmachen“ abgetan. Aber hinter Webseitengestaltung steht immer ein strategisch durchdachter Aufbau, der Besucher anzieht, bindet und zum Handeln bewegt.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du deiner Webseite nicht nur ein ansprechendes Design verleihst, sondern vor allem eine intuitive Benutzererfahrung schaffst, die deine Ziele unterstützt.
Optik, die wirkt
Warum gutes Design mehr ist
Das Design spielt weit über den ersten Eindruck hinaus eine zentrale Rolle für das gesamte Nutzererlebnis. Eine gut durchdachte, ansprechende Gestaltung vermittelt Vertrauen, ein Faktor, der beeinflusst, ob deine Besucher bleiben oder die Seite wieder verlassen. Darüber hinaus spielt das Design eine Rolle in der Benutzerfreundlichkeit (Usability). Wenn deine Seite intuitiv und einfach zu navigieren ist, fühlen sich Besucher sicher und wissen, wie sie die gewünschten Informationen oder Services finden können. Das führt nicht nur zu einer besseren Nutzererfahrung, sondern erhöht auch die Chancen, dass deine Besucher zu Interessenten oder Kunden werden.
Eine klare Struktur als Grundlage
So baust du deine Webseite richtig auf
Bevor du dich mit dem kreativen Design beschäftigst, solltest du zunächst die Struktur deiner Webseite festlegen. Eine gut organisierte Webseite ist nicht nur für dich als Betreiber wichtig, sondern vor allem für deine Besucher und für Suchmaschinen. Nutzer im Netz haben oft wenig Geduld, finden sie sich nicht sofort zurecht, sind sie schnell wieder weg. Auch Google & Co. bevorzugen strukturierte Seiten, da sie diese effizienter indexieren und bewerten können. Eine gut geplante Informationsarchitektur hilft dabei, den Besuchern eine einfache und intuitive Navigation zu bieten, wodurch sie schneller zu den gewünschten Inhalten gelangen. Das verbessert nicht nur die Benutzerfreundlichkeit, sondern reduziert auch die Absprungrate und trägt somit zu einer höheren Conversion bei.
1. Navigation
Die Navigation ist das Herzstück jeder Webseite. Sie ermöglicht es Nutzern, schnell und einfach zu den wichtigsten Bereichen der Seite zu gelangen. Eine klare Hierarchie der Menüs und Unterseiten sorgt dafür, dass keine wichtigen Informationen verloren gehen.
2. Kategorisierung und Taxonomie
Die Art und Weise, wie du Inhalte kategorisierst, beeinflusst, wie schnell Nutzer die für sie relevanten Informationen finden. Eine durchdachte Taxonomie sorgt dafür, dass verwandte Inhalte logisch gruppiert werden. So erkennen die Besucher auf einen Blick, welche Seiten für sie von Interesse sind.
3. URLs und interne Verlinkungen
Klar strukturierte URLs und interne Links tragen zur Benutzerfreundlichkeit und SEO bei. Sie erleichtern es Nutzern, sich durch die Webseite zu bewegen und verbessern gleichzeitig die Indexierung durch Suchmaschinen. Achte darauf, dass URLs kurz, prägnant und aussagekräftig sind.
4. Inhaltsstruktur
Die Struktur von Texten, Bildern und anderen Medien sollte logisch und übersichtlich sein. Wichtige Informationen sollten leicht auffindbar und weniger relevante Inhalte etwas tiefer platziert werden. Eine klare Gliederung mit Überschriften, Absätzen und Aufzählungen hilft den Nutzern, sich schnell zurechtzufinden und verbessert die Lesbarkeit.

So überzeugt dein Design
Kreative Gestaltung für mehr Benutzerbindung
Nachdem du nun das „Gerüst“ deiner Webseite hast, ist es Zeit, sich um die visuelle Gestaltung deiner Webseite zu kümmern. Durch Farben, Typografie, Bilder, Layouts und Stilelemente verleihst du deiner Seite Persönlichkeit, weckst Emotionen und kannst so Besucher begeistern.
Farben und Schriften
Die Wahl der richtigen Farben und Schriften trägt maßgeblich zum Erscheinungsbild deiner Webseite bei. Achte darauf, Farben zu wählen, die sowohl zur Marke als auch zum Thema der Seite passen. Sie sollten eine konsistente, visuell ansprechende Atmosphäre schaffen und gleichzeitig den Inhalt unterstützen. Auch die Schriftarten sollten harmonisch zur Gesamtgestaltung deiner Webseite passen. Vermeide es, mehr als drei verschiedene Schriftarten zu verwenden, da dies die Seite unruhig wirken lassen kann und das Nutzererlebnis beeinträchtigt.
Bilder, Grafiken und Videos
Bilder, Grafiken und Videos unterstützen ein ansprechendes Nutzererlebnis. Sie sind mehr als nur Dekoration: Hochwertige, markenkonforme Bilder und passende Grafiken (Icons, Illustrationen) lockern Inhalte auf und vermitteln Botschaften klarer. Auch Videos steigern die Attraktivität. Achte darauf, dass alle visuellen Elemente, von Bildern bis Videos, für schnelle Ladezeiten optimiert und komprimiert sind.
Inhalte
Um Besucher auf deiner Webseite zu halten und zur Interaktion zu bewegen, ist es entscheidend, zielgruppengerechte Texte zu bieten. Verwende daher kurze Absätze, Bullet Points und übersichtliche Überschriften, um den Inhalt schnell und einfach verständlich zu machen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, Vertrauen aufzubauen. Stelle sicher, dass du nicht nur deine Produkte oder Dienstleistungen vorstellst, sondern auch darlegst, warum deine Zielgruppe dir vertrauen sollte. Hier helfen Kundenbewertungen, Testimonials oder Informationen zu Garantien und Rückgaberechten, um eine Vertrauensbasis zu schaffen.
Deine Webseite für alle Geräte
Warum responsives Design ein Muss ist
Laut Statista greifen die meisten Internetnutzer (85%) über mobile Geräte auf Webseiten zu. Nicht für kleine Bildschirme optimierte Seiten verlieren Besucher und macht Responsives Design zu einem Muss. Es sorgt dafür, dass deine Webseite automatisch an jede Bildschirmgröße angepasst wird. Das sorgt für eine exzellente Benutzererfahrung (UX) und eliminiert typische mobile Frustrationen wie das ständige Zoomen oder kleine Navigationselemente. Nutzer bleiben länger, kehren eher zurück und führen gewünschte Aktionen häufiger aus. Außerdem profitierst du von besserer Sichtbarkeit in Suchmaschinen (SEO), da Google mobile Versionen von Seiten bevorzugt (Mobile-First-Indexing). Das erhöht deine Sichtbarkeit und den organischen Traffic.
Mit interaktiven Elementen die Nutzer begeistern
Praktische Tipps für mehr Engagement
Interaktive Elemente wie Formulare, Umfragen oder Social-Media-Buttons fördern die Interaktivität auf deiner Webseite und können dazu beitragen, die Verweildauer und das Engagement zu erhöhen. Sie geben den Nutzern die Möglichkeit, direkt mit deiner Seite zu interagieren und tragen dazu bei, eine Verbindung zwischen dir und deinen Besuchern herzustellen.
Ein gut platziertes Kontaktformular senkt die Hemmschwelle zur direkten Kontaktaufnahme. Umfragen oder kleine Quizze können nicht nur unterhalten, sondern liefern dir gleichzeitig wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse deiner Zielgruppe. Social-Media-Buttons machen es Besuchern leicht, deine Inhalte zu teilen und erhöhen so deine Reichweite organisch.
Auch Bewertungssysteme, Chatfunktionen (z. B. mit Chatbots) oder interaktive Produktgalerien sind hervorragende Tools, um Nutzer zum Handeln zu bewegen. Achte dabei jedoch nicht nur auf intuitive Bedienung und visuelle Gestaltung, sondern auch auf Barrierefreiheit.
Barrierefreiheit als Teil deiner Gestaltung
Wie du für alle Nutzer zugänglich wirst
Ab Juni 2025 verpflichtet das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) Unternehmen und öffentliche Stellen dazu, ihre Webseiten barrierefrei zu gestalten. Ziel der Verordnung ist es, allen Nutzern, einschließlich Menschen mit Behinderungen, einen besseren Zugang zu digitalen Inhalten zu ermöglichen. Ob dein Unternehmen darunter fällt und weitere Details findest du auf der Seite der Bundesfachstelle.
Du musst kein Experte oder Expertin sein, um eine Webseite barrierefreier zu machen. Viele wichtige Schritte sind direkt mit dem Aufbau und der Gestaltung verbunden:
Nutze eine logische Überschriftenstruktur
Verwende H1, H2, H3 usw., um die Hierarchie deiner Inhalte zu definieren. So erhalten Screenreader-Nutzer eine klare Orientierung und können sich besser auf deiner Seite zurechtfinden. Überschriften dienen nicht nur der Optik, sondern verbessern die Zugänglichkeit und Struktur deiner Inhalte.
Bilder mit aussagekräftigen Texten und Namen
Beschreibe jedes Bild mit einem prägnanten alternativen Text (Alt-Text), der den Inhalt und die Bedeutung wiedergibt. Screenreader lesen diesen vor und helfen Menschen mit Sehbehinderungen. Wähle außerdem beschreibende Dateinamen wie „rote-tulpen-im-fruehling.jpg“ statt „IMG_1234.jpg“, um die Barrierefreiheit und SEO zu verbessern.
Achte auf ausreichende Farbkontraste
Stelle sicher, dass der Kontrast zwischen Text- und Hintergrundfarben ausreichend hoch ist, um die Lesbarkeit zu gewährleisten. Besonders wichtig ist dies für Menschen mit Sehschwächen oder Farbenblindheit. Auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen profitieren Nutzer von einer kontrastreichen Webseite, da der Text besser sichtbar bleibt.
Ermögliche die Bedienung per Tastatur
Stelle sicher, dass alle interaktiven Elemente (Links, Buttons, Formulare) über die Tab-Taste erreichbar sind. Achte darauf, dass der Tastaturfokus, also der sichtbare Rahmen um das aktive Element, jederzeit klar erkennbar ist. So können Nutzer, die auf eine Tastatur angewiesen sind, deine Seite problemlos navigieren.
Klare Formular-Labels verwenden
Jedes Eingabefeld in Formularen sollte ein deutliches Label haben, das korrekt mit dem entsprechenden Feld verknüpft ist. Dadurch wird die Bedienung für alle Nutzer, insbesondere für Screenreader-Nutzer, erleichtert.
Wähle gut lesbare Schriftarten und ausreichende Schriftgrößen
Vermeide Schriftarten mit vielen kleinen Strichen oder Verzierungen an den Buchstabenenden (Serifen), wie sie häufig in alten Büchern vorkommen, sowie sehr verschnörkelte Schriften. Achte auf eine Schriftgröße, die auch ohne Zoomen gut lesbar ist, und sorge für einen großzügigen Zeilenabstand, um die Lesbarkeit zu verbessern.
Nutze einfache, klare Sprache
Vermeide unnötig komplexen Satzbau oder Fachbegriffe, wo es nicht notwendig ist. Deine Leser sollen deinen Inhalt verstehen, ohne ein Wörterbuch oder ein Studium der Fachliteratur zu benötigen. Lange, verschachtelte Sätze oder Begriffe, die nur Experten kennen, können schnell verwirren, überfordern oder sogar abschrecken. Eine einfache und klare Sprache baut Vertrauen auf und zeigt, dass du deinen Lesern den Inhalt zugänglich machen möchtest.
Fazit
Der wahre Wert eines gelungenen Designs liegt nicht nur in der Ästhetik, sondern vor allem in der Nutzererfahrung. Eine gut strukturierte, kreative und benutzerfreundliche Webseite gewinnt nicht nur Besucher, sondern unterstützt sie langfristig zu binden. Wichtig ist, Design und Technik miteinander zu verbinden. Oft kann es hilfreich sein, im Vorfeld einen Entwurf oder Mockups zu erstellen, um die Ideen klar zu visualisieren und die Umsetzung zu erleichtern. Eine Webseite, die zwar schön aussieht, aber schwer zu navigieren ist, wird nie das volle Potenzial ausschöpfen. Gleichzeitig wird eine technisch perfekt durchdachte Seite ohne eine ansprechende Gestaltung schnell vergessen. Wenn ich mit meinen Kunden arbeite, stelle ich immer sicher, dass wir nicht nur die äußere Form berücksichtigen, sondern auch die inneren Werte, sprich eine klare Struktur, Benutzerfreundlichkeit und vor allem, eine strategische Gestaltung, die auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt ist. So wird aus einer simplen Online-Präsenz eine effektive Plattform, die deine Ziele unterstützt und deine Marke stärkt.
Statista
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/633698/umfrage/anteil-der-mobilen-internetnutzer-in-deutschland/
Bundesfachstelle Barrierefreiheit
https://www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de/DE/Fachwissen/Produkte-und-Dienstleistungen/Barrierefreiheitsstaerkungsgesetz/barrierefreiheitsstaerkungsgesetz_node.html
- TDDDG (Telekommunikation-Digitale-Dienste-Datenschutz-Gesetz)
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